„Jeden Freitagabend, kurz vor Sonnenuntergang, zündete sie die Schabbatkerzen an. Obwohl sie keine offenkundig religiöse Frau war, war ihr diese Tradition sehr wichtig… Ich glaube, es war für sie eine bedeutsame Meditation und ein Moment der Erneuerung.“
Philip Szporer
Die zum Innehalten einladende Installation von Mouvement Perpétuel aus Kanada bezieht sich auf das jüdische Leben, ist darüber hinaus jedoch für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv. Sie stellt Fragen nach dem Ritual: Was gibt es uns? Was sind für uns besondere Momente? Was bedeutet Kerzenlicht? Wann zünden Menschen Kerzen an? Was bedeuten ritualisierte Bewegungen?… Die Arbeit erzeugt Stille, fordert zu Reflexion, Besinnung und Verbundenheit auf.
Nach internationalen Ausstellungen ist die Multichannel-Videoinstallation nun ab 2. Juni in der Kinemathek Karlsruhe zu erleben.
Die 15-minütige Videoinstallation läuft im Loop (Dauerschleife) und arbeitet mit den Mitteln der Videokunst und der Choreographie. Dabei werden choreografierte Bewegungen von professionellen Tänzerinnen ebenso wie die ritualisierten Handbewegungen der praktizierenden Frauen (Non-Professionals) verarbeitet.
„1001 Lights“ wird im Rahmen von „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefördert.
Die Schirmherrschaft von Frank-Walter Steinmeier unterstreicht die Bedeutung dieses Projektes für die deutsche Gegenwartsgesellschaft. „1001 Lights“ wurde bereits weltweit präsentiert.
TANZRAUSCHEN aus Wuppertal ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein zur Vermittlung und Präsentation der innovativen Kunstform Tanzfilm (Dance on Screen). Wir verfolgen dieses Ziel seit neun Jahren erfolgreich über Screenings, Workshops, Festivals und eigene partizipative Tanzfilmprojekte.
Mit freundlicher Unterstützung:
321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V., dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Deutschland und in Kanada dem Canada Council for the Arts, dem CALQ (Conseil des arts et des lettres du Québec), der CUPFA (Concordia University Part-time Faculty Association Professional Development).
1001 Lights
von Marlene Millar und Philip Szporer, Mouvement Perpétuel (Kanada)
Multichannel-Videoinstallation
In Zusammenareit mit TANZRAUSCHEN
2. bis 30. Juni 2022
täglich 19:00-20:30 Uhr
Vernissage mit Judith Genske und Begleitung
2. Juni 2022
20:00 Uhr, Einlass 19:00 Uhr
Judith Genske Trio (Speyer/Wuppertal/Düsseldorf)
Verwehte Lieder – Chansons und Lieder der 1920er und 30er Jahre
Judith Genske singt Lieder verfolgter Chanson-Komponist*innen und Texter*innen, deren Kunst von den Nazis als „entartet“ verfemt wurde. Melancholisch, ironisch, politisch pointiert, temperamentvoll und immer melodisch schmelzend geht es bei Friedrich Hollaender, Erich Kästner, Kurt Weill, Brecht und Georg Kreisler um moderne Frauen, um Sehnsüchte, Wünsche, Tränen und das Rettende der Liebe. Mit ihrer schauspielerischen Wandlungsfähigkeit und ihrer ausdrucksstarken Stimme lässt Judith Genske die Situationen, Figuren und Emotionen lebendig werden, reißt ihre Zuhörer mit und führt uns durch ein Wechselbad der Gefühle.
Kongenial begleitet wird sie dabei von Pascal Schweren am Klavier und Andre Enthöfer an Klarinetten und Saxophon. Die Arrangements in dieser ungewöhnlichen Besetzung geben den Liedern das zurück, was sie in ihrer Zeit hatten: Direktheit, Modernität und Überraschung.